Remis wie einen Sieg gefeiert
Vaterstetten – Krimis sieht man nicht nur auf Bildschirm oder Leinwand, dergleichen gibt es auf dem Handballparkett, wenn quasi im Minutentakt die Tore fallen. Das müssen auch nicht die Top-Begegnungen auf hohem Niveau sein, das findet man auch in der oberbayerischen Bezirksklasse, also der untersten Spielklasse in der deutschen Ligenhierarchie.
Da trafen sich die beiden Männer-Reserveteams vom TSV Vaterstetten und der HSG München West. Unverkennbar: angesichts von Lautstärke und Einsatz, womit beide Teams zur Sache gingen, vermutete man schon das Ziel höherer Weihen. Nun, das Ziel ist ja immer sportlich und vielleicht steht mal wieder das Ziel an, die unterste Spielklasse endlich zu verlassen.
Die Gäste hatten den besseren Start. Bis auf einen 2:2-Ausgleich liefen die TSVV-Männer einem Vorsprung der Gäste hinterher. Spielerich durchaus gefällig und ideenreich, gelang es nicht ausreichend genug den Gästetorwart, immerhin ältester Spieler auf dem Feld, zu überwinden. Der Tiefpunkt war erreicht, alsVaterstetten sich mitten der ersten Spielhälfte mit 4:10 Toren im Rückstand sah. Den Torleuten Maxi Balluff und Fabian Jäger trafen dabei die geringsten Vorwürfe. Auch gelang es nicht, die Vorteile im Überzahlspiel (TSVV drei und HSG sechs Zeitstrafen) zu nutzen.
Immerhin gelang bis zur Pause (10:14) eine zählbare Annäherung. In der zweiten Spielhälfte wurde das Spiel mit der enger werdenden Tordifferenz hektischer, härter, noch lauter, auf jeden Fall spannender, aber nicht unbedingt schöner. Hätten die TSVV-Männer ihre zehn Strafwürfe alle genutzt – immerhin gelang es Johannes Thalmeier, sechs davon zu verwandeln – wären sie früher als in der letzten halben Viertelminute zum stark umjubelten 26:26-Ausgleichstor durch Andi Schlömer gekommen. Das Remis wurde wie ein Sieg gefeiert. Wer quasi das ganze Spiel über zurückliegt und dann noch ein Remis schafft, darf sich zu Recht glücklich schätzen.
Jetzt haben die Schützlinge von Alex Berger trotz des nur einen gewonnenen Punktes die Tabellenspitze in ihrer Bezirksklassen-Gruppe übernommen. In dieser Elfergruppe spielen bis auf zwei Vereine nur untere Mannschaften von II bis IV. Ach ja, Ziele. Vielleicht klappt es doch mal mit dem Aufstieg. Das Landesligateam des TSV Vaterstetten könnte gerne einen Unterbau gebrauchen, der ein bisschen mehr gefordert wird.
Vaterstetten: Maxi Balluff, Fabian Jäger, Andreas Schlömer (4/1), Hans-Peter Denker, Luis Neckar (2), Marius Stumpf (1), Julian Hübsch, Sebastian Tänzler (1, Philip Brechensbauer (2), Patrick Domke (5/1), Paul Rieger, Markus Klaubert (3), Daniel Siebe, Johannes Thalmeier (8/6)
Text und Bilder: jwg
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